Wir
haben uns am Schweizerischen Tropeninstitut dem Konzept "Teaching
for Learning Learning for Teaching" verschrieben. Der
Lernprozess der Studierenden steht als aktive, selbstgesteuerte Tätigkeit
im Mittelpunkt unserer Lehre.
Die
eigentlichen Ziele des Lernens sind:
- den
Informationen eine Bedeutung zu geben und
-
Wissen zu konstruieren.
Dies erreicht man nicht durch oberflächliches Lernen, wie etwa beim
Auswendiglernen von Fakten. Um zu einem tieferen Verständnis
zu kommen, braucht es Denkanstösse, die höhere kognitive Fähigkeiten
(wie etwa Analyse, Beurteilung) ansprechen. Dies kann durch einen Problem-orientierten
Unterricht ("problem-based learning") erreicht werden.
Wie der zweite Teil des Konzepts Learning for Teaching besagt,
sind Lernprozesse aber auch bei den Lehrenden erforderlich, wenn nicht
sogar entscheidend, um dieses Konzept zum Tragen zu bringen. Der "Dozierende"
im alten Stil ("ex Cathedra") wird zum "Fazilitator"
oder "Coach" der Lernenden.
Was
oft unterschätzt wird: Lernen hat mit Emotionen zu tun! Die eigene
Stimmungslage und das Empfinden des angebotenen Lernkontexts beeinflussen
das Lernverhalten und damit das Lernresultat. Eine wichtige Rolle spielen
dabei Faktoren wie:
- ein
Bezug zur "echten" Welt
- das
Angebot an Lernmethoden oder
-
die begleitende Betreuung durch den "Coach".
-
Auch die Art und Weise der Überprüfung des Lernresultats hat
erwiesenermassen einen Einfluss auf das Lernverhalten der Studierenden.
Lernen
baut auf Vorwissen auf. "Dazulernen" oder "Umlernen"
erfolgt schrittweise. Der Neuling kann die Stufe des Expertentums nicht
in einem Schritt erreichen. Schrittweise werden Kompetenz in einem Fachgebiet
oder Gewandtheit bei Handlungen (etwa musizieren, operieren u.a.) durch
"Üben" ("learning by doing") erreicht.
Für
alle, die an einem guten Unterricht an der Hochschule interessiert
sind, empfehlen wir das Buch "Teaching for quality learning at university"
von John Biggs (Open University Press, 1999).
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