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Mangelhafte
oder fehlende sanitäre Einrichtungen führten dazu, dass sich im Tunnel
nach und nach die Exkremente der Arbeiter ansammelten. Hakenwürmer sind
ausserdem in der Lage, riesige Mengen an Eiern zu produzieren. Wenn man
davon ausgeht, dass ein Wurm pro Tag etwa 6000 Eier abgibt und dass eine
Wurmlast von 1500 Individuen bei Infizierten keine Seltenheit darstellt,
wird schnell klar, dass jeder Kranke einige Millionen Eier pro Tag ausscheiden
konnte.
Jedes dieser Eier fand nach dem Verlassen des Darms begünstigt durch extrem
feuchten Boden, eine hohe Luftfeuchtigkeit sowie Temperaturen von weit
über 30° C nahezu ideale, fast tropische Bedingungen vor. Eine rasche
Larvalentwicklung war die Folge. Die Larven sind ausserdem dazu im Stande,
wochenlang im Wasser zu überleben. Stehendes Wasser war in der Baustelle
des Gotthardtunnels die Regel. Häufig standen die Tunnelarbeiter stundenlang
im Wasser und zogen sich so ihre Infektion meist durch Penetration
der unteren Extremitäten zu.
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