7. Welche Bedeutung haben Parasiten als Krankheitserreger, welche Rolle spielen Ektoparasiten als Krankheitsüberträger?
7.10 Rolle der Ektoparasiten bei der Transmission

Wie vorherige Tabelle zeigt, hat sich die Vektorübertragung in allen Erregerkategorien etablieren können. In den meisten Fällen erfolgen Infektionen des Vektors und des nächsten Wirtes durch Blutmahlzeiten.

Die Transmission

  • ist in vielen Fällen durch eine Entwicklung und/oder Vermehrung der Parasiten gekennzeichnet (Beispiel Malaria)
  • kann auch eine reine mechanische Übertragung sein (Lamblien-Zysten durch Fliegen)
  • kann auf die Tochtergeneration des Vektors übergehen (vertikale Transmission). Beispiele: Borrelien infizieren Eizellen der übertragenden Zecken. Diese Strategie vergrössert das Infektionsreservoir gewaltig.

1) Die Infektion des Überträgers wird durch die Aufnahme infektiöser Formen aus dem peripheren Blut des Wirtes (= "vessel-feeding") — z.B. Gamonten bei der Malaria — gewährleistet (Bild 1: Weibliche Anopheles beim Blutmahl).

2) Erfolgt die Blutaufnahme nicht direkt aus den Kapillaren (= "pool-feeding") — wie etwa bei den Kriebelmücken (Bild 2) — gelangen auch Transmissionsstadien aus der Subkutis in den Vektor. Ein Beispiel dafür sind Mikrofilarien bei der Onchozerkose.

3) Die Ektoparasiten werden durch die Infektion geschädigt. Die Infektion des nächsten Wirtes erfolgt durch Injektion infektiöser Stadien mit dem Speichel (etwa Sporozoiten bei der Malaria; Bild 1: Weibliche Anopheles beim Blutmahl) oder durch infektiöse Formen im Kot (Chagas-Krankheit: Trypanosoma cruzi über Raubwanzenkot; Bild 3: Raubwanze). Kratzen der Haut an der juckenden Stichstelle bringt den Kot, den die Raubwanzen während der Mahlzeit abgeben, in die Wunde.

1) Anopheles stephensi beim Blutmahl
2) Simulium damnosum: Vektor von Onchocerca volvulus (Flussblindheit)
3) Die Raubwanze Rhodnius prolixus überträgt mit ihrem Kot den Erreger der Chagas-Krankheit