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Unsere
Kenntnisse über die Krankheitsentstehung (Pathogenese) sind bei vielen
Infektionskrankheiten noch lückenhaft. Am besten bekannt sind die direkten
Effekte von Exotoxinen verschiedener bakterieller Krankheitserreger
auf den Wirt (als Beispiel: Cholera-Toxin und wässrige Durchfälle).
Bei
unserem Modellparasiten Giardia lamblia, der bis in die 80er Jahre
des 20. Jahrhunderts als nicht pathogen beschrieben wurde, scheinen multifaktorielle
Prozesse die schweren Krankheitssymptome mit chronischen Durchfällen (Schädigung
der Darmmukosa, siehe unteres rechtes Bild) und beeinträchtigte Nahrungsaufnahme
(sog. Malabsorption) zu bedingen. Zur Diskussion stehen direkte Wirkungen
des (nicht invasiven) Parasiten, sezernierte Parasitenprodukte (wie etwa Proteasen),
begleitende Darminfekte und krankmachende Immunprozesse (Entzündung der Darmmukosa).
Im Normalfall erfolgt nach einer akuten Diarrhoe eine klinische Heilung, und
solche "gesunden Zystenausscheider" spielen eine wichtige Rolle bei der Weiterverbreitung
des Parasiten.
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