Einstieg
Der Lernweg „Wirtsabwehr und Evasion“ versucht die sehr komplexen Interaktionen zwischen Parasiten und der Wirtsabwehr möglichst einfach darzustellen. Wir setzen dabei Grundkenntnisse der Immunologie (Kapitel 1 aus dem Lehrbuch von Janeway et al.) voraus. Vieles muss in diesem Lernweg relativ oberflächlich bleiben. Wir stellen Zellen und Moleküle der Wirtsabwehr vor und beschreiben komplexe Abläufe von Abwehrvorgängen, wie etwa die akute Entzündung, ohne aber auf die Feinregulation im Detail einzugehen. Vieles ist heute noch unbekannt, insbesondere die frühen Interaktionen zwischen Parasiten und dendritischen Zellen oder Mastzellen sowie die daraus entstehenden Konsequenzen für die adaptive Immunantwort. Parasiten haben effiziente Evasionsmechanismen vor der angeborenen und adaptiven Immunantwort entwickelt, die wir am Beispiel der Modellparasiten kurz darstellen. Dazu möchten wir auch auf den Lernweg „Phagozytose und Evasion“ und die Vorlesung verweisen.
Wovon hängt die Immunabwehr des Wirtes generell ab? |
Die Immunabwehr des Wirtes gegen Parasiten wird bestimmt durch:
1. Die Eintrittspforte und den Invasionsweg
2. Die Beschaffenheit des Parasiten
- dessen „Klasse“ (charakteristische „patterns“ werden
von universellen Rezeptoren erkannt)
- dessen Grösse (Mikro- versus Makroparasiten)
- der Diversität des Parasiten ( versch. Parasitenstadien, Antigendiversität,
Antigenvarianz u.a.)
- der Beschaffenheit der Parasitenoberfläche u.a.
- von sezernierten Parasitensubstanzen (wie etwa Enzymen, Toxinen u.a.)
3. Vom Habitat des Parasiten (intrazelluläre Lokalisation in kernhaltigen
Wirtszellen, Makrophagen u.a. oder extrazelluläre Lokalisation im Blut,
auf Epithelien u.a.)
4. Vom „Cross-talk“, der gegenseitigen Beeinflussung von Wirt
und Parasit im Laufe einer Infektion
5. Der Immunkompetenz des Wirtes (Defizienz kann genetisch bedingt oder
Folge einer Begleitinfektion wie HIV sein)