Dieser Virus gehört in der Gruppe der Arboviren (Arthropode-born-viruses) zu den Flaviviren und verursacht die zentraleuropäische Zeckenenzephalitis oder FSME. In der Schweiz zeigen die vom Bundesamt für Gesundheit erfassten Krankheitsmeldungen in den letzten fünfzehn Jahren eine steigende Tendenz.

Im Kanton Thurgau haben die gemeldeten Fälle in den Jahren 1995 bis 1999 über das Dreifache zugenommen. Die mittlere Jahresinzidenz ist auf acht Fälle pro 100'000 angewachsen (Schwanda et al. 2000: Schweiz. Med. Wschr. 130, 1477). Bei über 80% von 73 untersuchten Fällen führte die Infektion zu einem postviralen Syndrom mit neurologischen Ausfällen, Lähmungen, Schwindel und anderen Symptomen, unabhängig vom initialen Krankheitsbild, jedoch stark altersabhängig. Dies hatte oft monatelange Arbeitsunfähigkeit zur Folge. Bei drei über 60-jährigen Patienten endete die Infektion tödlich. Häufiger Aufenthalt in Wäldern von Endemiegebieten gilt in den meisten FSME-Impfrichtlinien als Impfindikation. Innerhalb von 10 Jahren haben sich die Ansteckungsorte auf das ganze Kantonsgebiet ausgebreitet.

Worauf könnte die beobachtete Ausdehnung von früher lokalisierten Ansteckungsorten (sog. Naturherden) beruhen? >Antwort