|
|
|
Die
adaptive Immunantwort wird durch Mechanismen der angeborenen Immunität
unterstützt und auch beeinflusst. Ob
es zu einer vorherrschend humoralen (AK) oder zellvermittelten adaptiven
Immunantwort kommt, hängt von der Differenzierung von CD4-positiven
T-Zellen in TH1- und TH2-Zellen
ab. Treibende Kraft der Differenzierung ist in erster Linie das vorherrschende
Zytokinmuster.
- Bei
der Differenzierung zu TH1-Zellen
sind speziell Interleukin-12 und Interferon gamma wichtig. Die Interaktion
gewisser Parasitenantigene mit Makrophagen führt zu einer IL-12
Produktion, die NK-Zellen aktiviert, die ihrerseits Interferon gamma
produzieren.
- Bei
der Differenzierung zu TH2-Zellen
sind IL-4, IL-10 und IL-13 wichtig. Man nimmt an, dass eine Interaktion
von Parasiten mit Komplement Mastzellen aktiviert, die IL-4 ausschütten.
Die
frühen Prozesse der nicht-adaptiven Wirtsabwehr haben also grossen
Einfluss auf die Entwicklung der adaptiven Immunität.
Beim
Maus-/Leishmania tropica-Modell entscheidet die vorherrschende Immunantwort
über Leben und Tod! C57BL-Mäuse bauen eine protektive TH1-Immunantwort
auf, wogegen Balb/c-Mäuse durch eine vorherrschende TH2-Immunantwort
den Parasiten nicht kontrollieren können und an einer disseminierten
Leishmaniose sterben.
Auch
bei der menschlichen Lepra kennen wir ein Krankheitsspektrum, das durch
die Immunantwort bestimmt wird: eine gute TH1-Antwort
ergibt das Bild einer langsam fortschreitenden Krankheit (tuberkuloide
Lepra). Herrschen AK-Antworten vor, so schreitet die Krankheit rasch voran
und führt zum Tod (lepromatöse Lepra).
|