8.3 Infektion und Immunität
8.3.1 Regulation der Parasitendichte

Ist ein Wirt empfänglich für eine Infektion, so hängt ihr Ausgang in erster Linie davon ab, ob der Wirt eine effiziente Immunabwehr aufbauen kann:

  • Bleibt eine effektive Immunantwort aus, dann stirbt der Wirt.
    • Die ostafrikanische Schlafkrankheit (Trypanosoma brucei rhodesiense) oder die alveoläre Echinokokkose (Echinococcus multilocularis) sind seltene Beispiele dafür.
    • Bei AIDS-Patienten verursachen an sich harmlose Parasiten wie Cryptosporidium parvum ("Opportunisten") bösartige Krankheiten.
    • 2% aller Malaria-infizierten Kinder in einem Endemiegebiet sterben an den Folgen der Infektion.
  • Kommt es zu einer optimalen Immunantwort, dann wird der Parasit eliminiert.
    • Im Gegensatz zu gewissen Mikroben ist dies bei Protozoen und Metazoen äusserst selten. Beim oft zitierten Beispiel der kutanen Leishmaniose könnte es sich allenfalls um eine klinische Immunität, also eine latente Infektion, handeln.
 
Schlafkrankheit
Im Verlauf einer Infektion mit Trypanosoma brucei wird das ZNS in Mitleidenschaft gezogen. Patienten fallen allmählich ins Koma.
Die ostafrikanische Schlafkrankheit endet jedoch im Gegensatz zur westafrikanischen meist tödlich, bevor eine Schädigung des ZNS sichtbar wird.
Orientbeule

Die so genannte Orientbeule bei der kutanen Leishmaniose