Bei
einem gültigen Vergleich von Prävalenz- oder Inzidenzdaten muss
gewährleistet sein, dass die eingesetzte(n) diagnostische(n) Methode(n)
identische Empfindlichkeit (Anteil positiver Resultate bei Infizierten) und
Spezifität (Anteil negativer Resultate bei Nichtinfizierten) aufweisen.
Bei Darmparasiten ist in vielen Fällen die Zysten- oder Eierausscheidung
unregelmässig. Es ist also möglich, dass eine Untersuchung bei
einem infizierten Patienten negativ ausfällt. Wir sprechen dann von
einem falsch-negativen Resultat. Durch Mehrfachuntersuchungen sinkt die
Wahrscheinlichkeit eines falsch-negativen Resultats.
Aus
den Resultaten der STI-Tropenheimkehrer mit 3 Stuhluntersuchungen konnte mit
Hilfe eines mathematischen Modells die Wahrscheinlichkeit falsch-negativer
Resultate für 1, 2 oder 3 Stuhluntersuchungen berechnet werden*. Für
Giardia lamblia (die Resultate für Hakenwürmer sind fast identisch)
beträgt die Wahrscheinlichkeit für ein falsch-negatives Ergebnis
bei nur einer Stuhluntersuchung 25%, werden 2 Untersuchungen durchgeführt
sinkt der Anteil auf 6% und bei 3 untersuchten Stuhlproben liegt er nur noch
bei 1.6%.
Die Empfindlichkeit wird durch 3 Stuhluntersuchungen im Vergleich mit nur
einer Probe von 75% auf 98% gesteigert!
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