Virusreplikation (3): Reifung und Zusammenbau sowie Freisetzung der Viren aus der Wirtszelle
Reifung und Zusammenbau der Virusbausteine
Was versteht man unter "Self-Assembly-Prozess"? | Die
spontane Zusammenlagerung oder Montage der Virusbausteine
zu Nukleokapsiden, wie sie bei manchen Viren vorkommt. Bei anderen
Viren erfolgt die Morphogenese unter Beteiligung zellulärer
Proteinfaltungskatalysatoren (Chaperone).
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Ort der Virion-Morphogenese ist je nach Virus das Zytoplasma, der Zellkern oder beide Kompartimente. Der Zusammenbau von DNA-Viren erfolgt im Zellkern, was einen gerichteten Transport der im Zytoplasma hergestellten viruskodierten Proteine in den Zellkern bedingt. Die Montage von RNA-Viren und von den Pockenviren hingegen findet im Zytoplasma statt.
Freisetzung der Viren aus der Zelle
Nennen Sie die zwei unterschiedlichen Mechanismen der Virusfreisetzung | Die
replizierten Tochterviren können je nach Virus-Spezies über
zwei unterschiedliche Mechanismen freigesetzt werden, nämlich über
Ausschleusung durch Knospung oder Freigabe nach Zell-Lyse.
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Die meisten behüllten Viren verlassen die Wirtszelle durch Knospung (Budding), wobei die membranumhüllten viralen Nukleokapside von der Zelloberfläche abgeschnürt werden. Bei diesem Exozytose-ähnlichen Prozess wird die Wirtszelle in der Regel nicht zerstört. | Die Freisetzung nackter Viruspartikel (z.B. Picornaviren) erfolgt in der Regel nach Akkumulation vieler Viruspartikel durch Zell-Lyse. Nackte Viruspartikel wie Picornaviren zerstören nach starker Akkumulation die Wirtszelle. |
Auf der nächsten Seite haben Sie die Möglichkeit, die einzelnen Schritte der Virusreplikation in die richtige Reihenfolge zu bringen.