5.2 Adaptationen an den Wirt
5.2.4.1 Zelladhärenzphänomene bei Plasmodien

Plasmodien haben im Laufe ihres Lebenszyklus mehrfach Zellmembranen zu durchdringen. Die Voraussetzung dafür ist ein enger Kontakt zwischen dem jeweiligen Parasitenstadium und der Wirtszelle.

Sporozoit/Hepatozyt: (wird unter 5.2.6.3 besprochen)

Merozoit/Erythrozyt: Merozoiten exprimieren auf ihrer Oberfläche ein Glykophorin-bindendes-Protein (GBP), das an die Sialinsäure des Glykophorins auf der Erythrozytenmembran bindet. Daraufhin dreht sich der Merozoit, bis der Apikalkomplex gegen die Wirtszelle gerichtet ist.

Infizierte Erythrozyten/Gefässwandendothel:

Bei P. falciparum adhärieren infizierte Erythrozyten im Laufe der Trophozoitenreifung. Im Gegensatz zu anderen Plasmodienarten findet man keine Schizonten im peripheren Blut. An der Interaktion, der so genannten Zytoadhärenz oder Sequestrierung, sind verschiedene Rezeptor-Ligandsysteme beteiligt. Wichtige Liganden sind die Genprodukte der var-Gene und die Familie der PfEMP1-Moleküle, die mit verschiedenen Rezeptoren (so genannten Adhäsinen) auf den Endotheloberflächen interagieren. Die Sequestrierung scheint, neben anderen Faktoren, für die Pathogenese der zerebralen Malaria wichtig zu sein.