5.3 Adaptationen an den Wirtswechsel
5.3.11.3 Schistosomen: Die Transformation des Schistosomulums in der Haut

Bei den Schistosomen dringen Zerkarien, die aus dem Schnecken-Zwischenwirt in das Wasser gelangt sind, direkt in die Haut des Endwirtes ein. Der juvenile Egel besitzt dafür besondere Körpermerkmale und Anpassungen, die ihm das Eindringen erleichtern. Dazu gehören Enzyme apikaler Düsenzellen, Saugnäpfe zum Festhalten und die Bewegungen des Ruderschwanzes, der nach der Penetration abgeworfen wird.

Der Parasit wandelt sich anschliessend innerhalb weniger Stunden von einer freilebenden Zerkarie in ein Schistosomulum um. Diese verbleiben für 1 bis 2 Tage in der Haut, bevor sie vom 2. bis 6. Tag nach der Infektion in der Lunge des Wirtes anzutreffen sind. Sowohl in der Haut als auch in der Lunge finden wichtige Adaptationsprozesse statt, bevor in der Leber die eigentliche Entwicklung der Pärchenegel beginnt, die sich dann über mehrere Wochen erstreckt.

Vergleich von Zerkarie und Schistosomulum:

Zerkarie (0,5 mm)

Schistosomulum (>0,2 mm)

durch Schnecken freigesetzt

Tag 0-2:

Haut

begrenzte Lebensdauer

Tag 2-6:

Lunge

Tag 7-28:

Leber

Ruderschwanz

schwanzlos

Wasser-resistent

Wasser-sensitiv

Komplement-sensitiv

Serum (Komplement)-resistent

Glykokalyx vorhanden

ohne Glykokalyx

trilaminate Membran

heptalaminate Membran, vorübergehend mit Mikrovilli an der Oberfläche

Stoffwechsel zur Energiegewinnung

Stoffwechsel für Synthese optimiert

Invasionsstadium

Entwicklungsstadium

Schistosoma Zerkarie
Zerkarie von Schistosoma japonicum