6. Wie sind Parasiten in verschiedenen Wirtspopulationen verteilt und wie verbreiten sie sich darin?
6.6 Verbreitung von Parasiten in Wirtspopulationen

Im Kapitel 5.3 haben wir die qualitativen Aspekte der Übertragung dargestellt. Wirte können als "Inseln" betrachtet werden. Der Parasit muss Strategien entwickeln, wie er den Wirtswechsel sichern kann. Die Faktoren, welche die Übertragungsrate beeinflussen, sind von Parasit zu Parasit verschieden.

1. Im einfachsten Fall — bei direkt übertragenen Mikroparasiten, die durch physischen Kontakt übertragen werden — ist die Übertragungsrate meist direkt proportional zur Begegnungsfrequenz zwischen infizierten und empfänglichen Wirten, also abhängig von der Populationsdichte.

2. Bei Makroparasiten mit direktem Lebenszyklus und freilebenden Stadien, die passiv vom nächsten Wirt aufgenommen werden, ist die Übertragung durch eine enorme Eiproduktion und Dispersion durch die infizierten Wirte gesichert. Ein gutes Beispiel dafür ist der Spulwurm Ascaris. Einfluss hat auch das Expositionsrisiko, das beispielsweise beim Spulwurm durch einen niedrigen Hygienestandard und der Verwendung menschlicher Fäkalien zur Düngung erhöht wird.

3. Bei vielen Zyklen von Makroparasiten (Beispiel: Echinococcus und Dicrocoelium) wird die passive Übertragung zwischen 2 Wirten durch die Nahrungskette garantiert.

4. Bei Parasiten mit indirektem Lebenszyklus (z.B. bei von Vektoren übertragenen Parasitosen wie Malaria) beeinflussen zahlreiche Faktoren das Ausmass der Übertragung.
Welche Faktoren könnten im Fall der Malaria die Übertragung beeinflussen?