Hypothese
zur Evolution von Trematodenzyklen
(nach Shoop, 1998; "Trematode Transmission Patterns"; J. Parasitology
74, 46)
Trematoden
sind ursprünglich Schneckenparasiten mit freilebenden Adulten.
Nach dem Aufkommen der Wirbeltiere vor etwa 400-500 Mio. Jahren wurden
Schnecken deren Beute. Der Parasit hat sich dann im Laufe der Koevolution
an die Wirbeltierwirte angepasst.
Argumente
dafür sind:
- Bei
urtümlichen Aspidogastrea ist sowohl ein obligater 1-Wirt-Zyklus
als auch ein abgeleiteter 2-Wirte-Zyklus realisiert. Beim 2-Wirte-Zylus
fördert ein Fisch oder Reptil als Passagewirt die Dissemination.
- "Primitive"
Trematoden (Heronimidae) haben einen einfachen 2-Wirte-Zyklus (Wasserschnecke
- Schildkröte) realisiert. Die Zerkarien verbleiben im Zwischenwirt,
der vom Endwirt als Beute aufgenommen wird.
Disseminationsstrategie
der Trematoden
Bei
der ursprünglichen Strategie, bei der die Trematoden im Zwischenwirt
von Schnecken-fressenden Endwirten aufgenommen werden mussten, war das
Wirtsspektrum stark eingeschränkt. Durch neue Strategien, wie der
Ausbildung resistenter Zysten auf Pflanzen oder Tieren oder dem Befall
eines 2. Zwischenwirtes konnten Trematoden ihr Wirtsspektrum erweitern.
Um diese neuen Strategien zu sichern, war eine grosse Anzahl von Nachkommen
im 1. Zwischenwirt nötig. Dies geschieht durch mehrere parthenogenetische
Generationen oder durch Polyembryonie, einer Form der vegetativen Vermehrung.
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