1. Eintrittspforten für Parasiten in den Wirtsorganismus

1.1 Infektionsquellen
Eine erste Frage stellt sich, wie ein Wirt mit einem Parasiten überhaupt in Kontakt kommen kann. Hier gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, die in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt.

Infektionsmodus

Infektionsquellen

Beispiele

Über den Mund
(per orale Infektion)
> Magen, Darm

Kontaminierte Nahrung, welche infektiöse Parasitenstadien enthält

  • Verdorbene Speisen (pathogene Bakterien oder deren Toxine) > Durchfall
  • Ungekochtes finnenhaltiges Fleisch (Bandwürmer)
  • Salate mit Wurmeiern (z.B. Ascaris lumbricoides = Spulwurm)

Kontaminiertes Trinkwasser

  • Lamblien (Giardia intestinalis = G. lamblia)
  • Cryptosporidien
  • Kleinkrebse mit infektiösen Stadien des Medinawurms

Über die Hände

  • Mechanische Übertragung (z.B. Madenwurmeier von perianal Haut in den Mund (Autoinfestation)

Durch Sexualkontakte

Infizierte Geschlechtsorgane; Parasit in der Samenflüssigkeit oder im Vaginalsekret

  • HI-Virus
  • Gonokokken/Treponemen (Syphilis)

Über die Atemluft

Tröpfcheninfektion (Parasiten in Schwebeteilchen der Luft)

  • Influenza-Viren
  • Tuberkelbazillen
  • Meningokokken

Durch die Haut
(perkutane Infektion)

Durch Hautläsionen, Wunden

  • Eiterbildende Bakterien

Kontakt mit Boden/Pflanzen

  • Hakenwurm-Larven

Ektoparasiten, welche Parasiten in die Unterhaut injizieren

  • Anopheles-Mücke (Malaria)
  • Schildzecke (Borreliose)

Kontakt mit Zerkarien im Süsswasser (beim Baden, Waschen)

  • Schistosomen (Bilharziose)

Durch die Mutter auf Fötus / Kind
(vertikale Infektion)

Parasiten dringen über die Plazenta in den Fötus ein
(andere Möglichkeiten:
- Kind infiziert sich während des Geburtsvorgangs
- Säugling wird über Muttermilch infiziert)

  • HIV, Röteln-Virus, Borreliosen